Eltern
Eltern sein und Eltern werden hat nichts mit Moral zu tun. Sie werden es nicht, weil sie gut oder schlecht sind, sondern weil sie miteinander geschlafen haben und so den Kindern das Leben geben. In der Ordnung der Liebe zwischen Eltern und Kindern gehört als erstes, dass Eltern geben und die Kinder nehmen. Da geht es nicht um Besitztümer, die weiter gegebenwerden, sondern um das Geben und Nehmen des Lebens.
Sie geben den Kindern was sie selber sind, mit allem. Sie können sich nicht aussuchen, was sie weitergeben möchten oder weglassen wollen. Genauso können die Kinder nicht aussuchen was sie nehmen, oder nicht nehmen möchten, sie nehmen ohne wenn und aber. So geben die Eltern weiter, was sie von ihren Eltern bekommen haben und so geht das Geben und Nehmen schon lange zurück in die Ahnenreihe. Dazu kommt was sie als Paar von einander genommen haben. Dazu versorgen die Eltern die Kinder und so entsteht ein Gefälle im geben und nehmen, welches die Kinder niemals ausgleichen können, selbst wenn sie es wollten. So gehört in der Ordnung der Liebe als Zweites, das jeder der nimmt, die Gabe die er bekommen hat und den Geber ehrt. So erstrahlt die Gabe (das Leben) im Licht.
So erklärt Bert Hellinger das geben und nehmen von Eltern und Kindern. Heute ist es sehr modern geworden, dass Eltern sich erst verdienen müssen, dass Kinder sie nehmen. Sie hätten zu wenig oder nicht das bekommen, was sie gebraucht hätten. Da werden die Eltern abgelehnt, weil das Kind gewisse Qualitäten nicht mag oder nicht ihrem Lebenstil entsprechen. Sie ersetzen das nehmen in Fordern und die Achtung durch Vorwurf.
Vater und Mutter sind sie wie sie sind, ohne wenn und aber. Lehnt ein Kind einen Teil seiner Eltern ab, dann fehlt etwas und es fühlt sich leer. Die Eltern verdienen die Anerkennung nur durch das geben des Lebens, alles andere ist Zugabe und könnte von anderen übernommen werden. Oft können Eltern nicht mehr geben, da sie selbst nicht mehr bekommen haben. Viele Kinder wollen ihre Eltern nicht nehmen aus Angst so zu werden ,wie sie sind. Das ist eine Verleugnug von sich selbst. Wir können nicht nur nehmen, was bequem für uns ist. Sie sind die einzig Richtigen für uns. Das Nehmen der Eltern, mit allem was es ihnen gekostet hat (wie sie sind) und allem was es uns kostet, (unabhängig von ihren Eigenschaften) ist ein sehr heilender Vorgang. Ohne zu unterscheiden, das will ich nehmen und das nicht. Die Eltern werden genommen wie sie sind, Punkt. Dann stehen die Eltern hinter den Kindern und der Weg ist für sie frei, sie können ihn gehen. Die Eltern bleiben stehen schauen wohlwollend nach. Das Kind ist frei und kann sein Leben gestalten wie es möchte.